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Dienstag, 5. Oktober 2004
beichte qfladen, 05.10.04, 21:16h
ich muss es jetzt einfach zugeben, es laesst sich nicht laenger verleugnen, auch mir selbst gegenueber muss ich mir langsam eingestehen: ich bin nicht mehr in Japan. Ja das ist fuer uns alle ein schwerer Schlag, ich weiss, insbesondere fuer mich, habt also bitte Mitleid. Den letzten Tag in Nagoya habe ich ungefaehr 30kg Gepaeck auf den Seeweg gebracht und noch mein letztes Geld fuer zwei Stuehle ohne Beine ausgegeben, Weihnachten kommen die Diner hoffenlich an. Den letzten Abend verbrachte ich dann ganz melancholisch in einem Mangakissaten, hab mein Lieblinsgericht bestellt (Yaki-soba) und versucht, ein paar Buecher zu lesen. Ach, wenn der Abend doch nicht geendet haette. Schade. Seit einer Woche bin ich schon wieder in der Heimat, und alles ist anders, als ich es erwartete. Alles ist erstaunlich vertraut, fast als haette sich nichts veraendert und ich koennte so in mein altes Leben zurueckschluepfen, als waere ich nicht weg gewesen. Vielleicht kommt mir deshalb die Zeit in Japan schon fast wie ein ferner Traum vor, den ich nach dem Aufwachen auf keinen Fall aus der Erinnerung verlieren will. Lese jetzt Manga am Computer, im verzweifelten Versuch, mich zu ueberzeugen, dass ich doch das ein oder andere Wort noch erkenne. Es gibt aber doch immer wieder erstaunlichste Eingewoehnungsschwierigkeiten, mit denen ich trotz der schlimmsten Befuerchtungen nicht gerechnet haette. Warum schreien sich eigentlich alle immer an, und sprechen so aufgeregt und emotional ueber die unwichtigsten Dinge? Stoert das nicht die Mitmenschen, wenn man sie mitten im Satz unterbricht und anfaennt loszublabbern? Warum ist eine haeufige Reaktion vieler Menschen, die erfahren haben, dass ich gerade aus Japan komme, mir erstmal eine Episode aus dem Weltspiegel ueber Japan zu erzaehlen, als ob sie sich selbst dort am besten auskennen wuerden. Hallo, ich bin gerade von dort wiedergekommen und ihr referiert eure Vorurteile, ohne auch nur geringstes Interesse fuer meine Geschichten zu heucheln. Wer nen Fernsehr hat braucht nicht mehr Reisen. Das schlimmste ist das staendige Angestarrt werden. Eigentlich hatte ich gedacht, schlimmer als mit blonden Haaren in der U-Bahn von Nagoya kann es nicht kommen, aber hier scheint es ein Volkssport zu sein, die Mitmenschen anzublicken. Dann auch noch direckt in die Augen. In einem Gespraech, weicht der Blick nicht von den Pupillen des Gegners, als ob man aufpassen muesse, er hole zum hinterlistigen Rueckenstoss aus. Und alle laufen mit Schuhen durch die Wohnung, ist das nicht wahnsinnig unhygienisch?? Warum treibt man nicht gleich die Viehherde auch noch durchs Wohnzimmer? Wo sind denn hier eigentlich die Anzeichen fuer zivilisiertes Leben? Wo ist die Kultur, das Benehmen, die Ruecksichtnahme, die Zurueckhaltung, die Selbstbeherrschung, die Hoeflichkeit? Jetzt verstehe ich genau warum uns die Japaner westliche BARBAREN nennen. |
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