Mittwoch, 7. Dezember 2005

Essen, nichts kulinarisches

Essen, so der Titel einer 8 Seitigen Sonderbeilage in der Süddeutschen heute, aber dann die große Überraschung: Keinesfalls handelt es sich um einen Gastronomieführer, noch eine kulinarische Tour durch Europa, NEIN, meine wunderhübsche Heimatstadt wird hier gewürdigt.

Der Anlass: Das Erreichen des Finale um den Titel "Kulturhauptstadt Europas 2010" Kein Witz, von der Kandidatur habe ich meinen Freunden in Süddeutschland schon seit Monaten berichtet und bin immer wieder auf ungläubige, zweifelnde Stirnrunzler getroffen. Endlich liegt der Beweis vor und ich will jetzt keine dummen Sprüche zu Staublunge und Kohenpott höhren, klar? Das Ruhrgebiet (ab jetzt die offizielle Sprachregelung, ja?) kann sich wirklich einiger kultureller Höchstleistungen rühmen, wie der Bericht mit Bild und der Unterschrift "Die Emscher wird naturnah gestaltet" so wunderbar vorexerziert.

Da kann man doch von blühenden Landschaften sprechen, ja, jetzt nur nicht gleich die Illusion mit den neuen AGII Empfängerzahlen zerstören, die AGIIler freuen sich doch auch über das tolle Kulturangebot von Ballet im Hochofen bis hin zum Architekturmeisterwerk Kamener Kreuz.

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Dienstag, 6. Dezember 2005

geschafft

Heute ging das Packet raus, an das Hochzeitspaar, natürlich, nachdem ich dann gestern abend noch die Karte geschrieben hatte.

Das wahr alles andere, als trivial, da man von Japanern ja absolute Perfektion erwartet und sie dann auch nicht mit einem dahingeschmierten "ja, Verheiratet, was ... glühstrupf" oder schlimmeren Peinlichkeiten enttäuschen will. Ich hatte mich also abgesichert und eine kleine Textvorlage von einer kompetenten Japanerin auf Vormulierungen der Höflichkeit und Ausdruckstärke korrigieren lassen. Mein Textvorschlag hat nur rudimentär überlebt und den perfektionierten Text musste ich aslo nur noch in perfekter Schönschrift auf die Grußkarte schreiben. Ich hab dann mehrfach geübt, eine Schablone gebastelt, um die Zeilenführung nicht zu verlieren und dann mit Äußerster Sorgfalt fehlerfrei abgeschrieben. Aber irgendwie sehen meine Zeichen halt immernoch I-Männchenhaft aus, sollte gelegentlich mal einen Kaligraphie-Kurs für Kanji belegen.

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Sonntag, 4. Dezember 2005

Schilly wusste alles

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geschafft, Geschenk

gekauft, es ist eine Art Weinwerkzeugkasten. Öffner, Verschlüsse, Thermometer, Anti-tropfring und alles in einer stilvollen Holzkiste, macht was her und ist sogar billiger als ein Räuchermännchen vom Weihnachtsmarkt. Wie ich auf die Idee gekommen bin? Die ganze Stadt war voll von Menschen und viele waren auch noch Touristen, eine Qual halt. Da erspähte ich in diesem Haushaltswarenladen ein älteres japanisches Ehepaar, die gerade damit beschäftigt waren, diese neumodischen Flaschenverschlüsse in einer Großbestellung zu ordern, und gut getarnt als mitteleuropäischer Ureinwohner gelang es mir sie etwas zu belauschen, ohne aufzufallen. Sie gingen gerade die Liste der Leute durch die mit einem Höflichkeitsgeschenk bedacht werden sollten. Da kam mir dann auch der Gedanke, dass Wein in Japan zwar irrwitzig teuer aber ebenso beliebt sind, so hatte ich es erlebt. Es kam die Erinnerungen zurück an den einen Abend, als wir uns in einem europäisch dekorierten Restaurant niederließen und Rotwein bestellten. Der kam dann GEKÜHLT und keiner fand das auch nur annähernd so irritierend wie ich. Der Vorschlad Klassik CDs zu schenken war gut, kam aber leider zu spät, danke trotzdem

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Donnerstag, 1. Dezember 2005

in Schokolade baden

Nur hier kann man sich eine Schokoladen-Massage verpassen lassen. Sieht lecker aus, schmeckt aber wohl schrecklich.

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Hochzeit in Japan

Aslo diese zwei aus dem Labor heiraten in drei Wochen und ich will ihnen was schicken, nur was? Die gewöhnliche japanische Hochzeit ist für alle Beteiligten recht schmerzhaft, die Zeremonie und Feier kosten ein Vermögen und als Gast ist man gezwungen, richtig zu zahlen, meist so im Bereich 300 Euro, kein Witz. Das Geld wird extra von der Bank geholt und ist frisch gedruck, unbenutzt und ungefaltet. Dann steckt man es in eine spezielle Grußkarte, die man feierlich im Supermarkt an der Ecke gekauft hat. Dafür bekommen die Gäste aber auch Geschenke und können sich anschauen, wie die Braut alle halbe Stunde in einem neuen Kostüm auftritt, mal Kimono, mal Brautkleid, mal was weiß ich. Am liebsten heiraten Japaner heute in der Lobby großer Hotels, das hat dann so ein schickes europäisches Flair und wirkt polyglott. Aber was könnte ich denn aus Europa dahinschicken um nicht als knauserig zu gelten, aber auch nicht bankrott zu gehen? Ahhh, muss was finden und schicken, ganz schnell, ahh. Vorschläge? Kann ruhig kitschig und debil sein.

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Mittwoch, 30. November 2005

Cocktails in Japan

Der Großmeister der japanischen Bartender, hier ein Portrait.

His table charge is one of the highest in the city--2,000 yen per person (ca.15 Eur) , and a drink, on average, costs about 1,500 yen (ca. 12 Eur). However, the plate of otsumami, the tidbits that traditionally come with a first drink in Japan, are of extraordinary quality: slices of plum marinated in white wine with vanilla, Parma ham with fresh figs, cream cheese with walnuts and raisins, fresh kiwi fruit with mint cream, and tiny scallops marinated with olive oil and parsley. These savories are served on Italian porcelain with a fork and knife procured in a Paris antique market.

"If a person is unusually sensitive, and pays attention to details, he can learn to be a good bartender in three years," he explains. "The average person needs 10 years."

Absolute Gedult und Hingabe an einen Beruf, pathognomonisch für den japanischen Charakter.

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zwei Tage Anarchie auf der Kreutzung

vor der Uni und wozu? Offenbar handelte es sich bei den Straßenarbeiten nicht um eine notfallmäßige Reparaturaktion sondern hatte tatsächlich das Ziel die alten Ampel gegen diese wunderbar strahlend intesiv leuchtenden Farblichter auszutauschen. Toll. Jetzt blinkt alles so bunt wie noch nie. Nur wozu, fragt man sich als Passant und nutzer der Ampelanlage da. Möglicherweise eine dekorative Ergänzung zu den Weihnachtssternen zur Vorweihnachtszeit? Dafür würde auch die haupsächlich in grün und rot gehaltene Farbwahl sprechen. Oder handelt es sich in Zeiten des Terrorismus eher um eine sicherheitspolitische Entscheidung, die schwachen Funzeln der alten Verkehrsregler durch die Leutchtkraft mariner Signalpatronen zu ersetzen, um die mangelde Sinnhaftigkeit einer roten Rechtsabbiegerampel für Radfahrer wenigstens durch Strahlkraft rechtfertigen zu können? Im Moment mag ich die neuen Farben einfach. Irgendwie wird alles immer besser, und das hätte man doch von Ampelanlagen als letzten erwartet, oder?

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Samstag, 26. November 2005

wo ist sie denn

die Süddeutsche? Heute leider nicht gekommen, komisch, schon letzten Samstag war sie verschollen, es nährt sich der Verdacht, ein kriminelles Delikt könnte vorliegen, einfach geklaut das gute Stück. Und dabei soll doch heute die große Sonderbeilage "Presseball" drinsein, mit den letzten Hintergrundberichten und dem Besten des deutschen Boulvardjournalismus. Gerade wegen dem Klatsch und Tratsch aus Berlin Mitte lese ich diese Zeitung doch und dann ist sie einfach nicht da. Meine Finger zittern leicht und sind heute kann ich nicht mal mit Drucherschwerze den Tremor bekämpfen, akute Rückfallgefahr.

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Freitag, 25. November 2005

Zweithaarträger begrüßt schlecht rasierte Kanzlerin

Abb. 1

Frau Merkel war tierisch im Stress, weil Münte sie wieder mit Nichtigkeiten aufgehalten hatte und dann war das Epiliergerät nicht kompatibel mit der Stromzufur im Bundeswehrjet "Konrad Adenauer"... Herr Chirac legte zur Feier des Tages seinen verstaubten, der Würde des Augenblicks trotzdem sehr angemessenen Wuffi auf und machte toll was her...

So ohne Fernseher bastel ich mir jetzt meine eigenen Realitäten.

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fernsehfrei

Warum ist es eingentlich so schwierig, einen Fernseher loszuwerden? Eigentlich müsste es doch möglich sein, ihn für eine unbegrenzte Zeit zu verleihen, ganz ohne Vorbedingungen und Unterhaltszahlungen. Und es gibt sie auch, Menschen ohne Fernseher, manche von denen wünschen sich sogar einen. Doch die Realität sieht anders aus. Klagt man sein Leid vom unbändigbaren Konsum des Massenmediums TV und erwähnt den Unterhaltungswert, der jede sinnstiftende Beschäftigung zu ersticken droht, hat man also das Mitleid der Mitmenschen erstmal geweckt, so unterbreiten einem auch hilfsbereite Kommilitonen son mal das Angebot dem Fernseher Asyl zu gewähren. Doch wird die Drohung konkret, soll die Kiste dann tatsächlich dem bisher vom Reiz der laufenden Bilder verschonten Asylgeber überstellt werden, sind die Grenzen plötzlich dichter als die der Schengen-staaten. Als ob die Bildröhre radioaktiv verseucht, oder es sich um eine 5 kilo Ladung Heroin handele, keiner will mich von dem Fernseher entlasten. Bitte, irgendjemand nehme sich meiner und meines Fernsehers an. Noch zittern die Finger nur leicht doch schon bald könnte sich der verheerende Rückfall ereignen und die Konsequenzen sind nicht auszudenken.

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Dienstag, 22. November 2005

Na, Frau Merkel,

wie wärs mal wieder mit ner Frisuranpassung? Das würde doch auch dem Land ein Zeichen der Erneuerung und des Aufbruchs geben.

angela merkel, kanzlerin (Abb. 1: Angela Merkel, Kanzlerin)

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UB-Klospruch des Tages

Wer andren in die Möse beißt ist böse, meist.

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Montag, 21. November 2005

Heidi-Augen-Nationalismus

Neulich in der NYTimes entdeckte ich diesen Artikel über das Wiederaufblühen japanischen Nationalismuses in Form von Manga. So geschockt war ich nicht, dass die Verharmlosung der Kriegsverbrechen auf fruchtaben Boden fallen würde, insbesondere wenn die Zeichnungen nett sind.

Doch dann dieser Abschnitt: "Kanji Nishio, a scholar of German literature, is honorary chairman of the Japanese Society for History Textbook Reform, the nationalist organization that has pushed to have references to the country's wartime atrocities eliminated from junior high school textbooks."

Ahh, die treibende Kraft hinter der textbook-controversy, ist ein GERMANIST! Hm, und warum entschloss sich der Reporter der NYT dazu gerade dieses biographische Detail zu erwähnen? Möglicherweise verleitet die Affinität zur deutschen Literatur zur Politik der Verharmlosung, müssen wir daraus schließen. Beunruhigend.

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jo, fernsehfrei

Ab heute ist sie da, meine Tageszeitung von der ich hoffe, dass sie mich aus den Klauen des mörderischen, anhängigkeitsfördernden und hirnlosen Fernsehers befreien wird. Hatte mit von so einem Ur-Bayern vor der Mensa dieses Studi-angebot der Sueddeutschen aufschwatzen lassen und dafür eine Schokolade, ein Buch und eine Zeitung bekommen. Jo, und ab heute liegt das ersehnte Stück Altpapier auch schon in meinem Briefkasten, die Entwöhnung kann beginnen.

Als erste Maßnahme zur Einleitung des Entzuges habe ich ihn liebevoll in den Sportteil der Süddeutschen gewickelt. Ich hasse den Sportteil, lese ihn nie und hoffe so die negativen Assoziationen auf den bis eben heiß geliebten Fernseher zu projezieren. (Abb. 1)

(Abb. 1)

Zudem erarbeite ich ein Programm der Autosuggestion mit Sätze wie: "Überraschungen gibt es im politischen Geschehen sehr selten und sie interessieren mich nicht." oder "Fernsehen braucht niemand." oder "Fernseher erzeugen Hirnmüll und orthographische Schwächen."

Drittens bemühe ich mich verstärkt um eine Pflegefamilie für die Bildröhre des Unheils, aber leider wissen auch andere um die verführerischen Qualitäten der schwarzen Kiste, und so gestaltet sich die Suche als schwieriger, als erwartet. Suche jemanden, der bereit wäre, meinen Ferhseher als Dauerleigabe in Verwahrung zu nehmen, so dass ich weiterhin die Option hätte, ihn jederzeit wieder als meinen Lebensmittelpunkt einzubürgern, wenn die Entzugssymptome unerträglich werden sollten.

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Donnerstag, 10. November 2005

übler Dunst

schon seit Tagen richt es in Freiburg leicht nach Kuh-exkrementen, bitte haltet dies nicht für eine überzogene PR-Kampange för meine bescheidenes Blog mit neuer Kopfzeile.

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Montag, 7. November 2005

Aufblas-krokodil

Wollte am Samstag eigentlich Schwimmen gehen, doch kaum betrete ich das Hallenbad, sehe ich dieses riesen Plastikungeheuer im Becken treiben. Ein grünes Krokodil, welches von kreischenden Blagen behoppst, bedrohlich wankend. Hm, kurz überlegte ich, ob ich nicht doch hätte reingehen sollen, denn das Planschbecken, in dem ja sonst die kreischenden, inkontinenten Gören hocken war komplett verwaist.

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ja Wahnsinn,

unsere lieben "Volks"-parteien sind doch so unglaublich einfallsreich. Da sitzten sie zusammen und vereinigen ihre schlechtesten Ideen zu einem ganzen Großen. Toll, Mehrwertsteuer und Reichensteuer gleichzeitig, ja und das ist sicher genau der Anschub, den unsere Wirtschaft braucht, oder was? Haben nicht die CDUler seit jahren nach Steuersenkungen geschrien und die SPD, der liegt doch Nichts mehr als die Binnenkonjunktur am roten Herzen, dachte man doch immer. Irgendwie war doch alles gelogen.

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Freitag, 23. September 2005

japanische Gäste

sind die besten! Da stizen sie gedultig, und ohne Klagen auf dem Boden, weil sie den Umgang mit diesen komischen Stühlen und Sesseln nicht beherrschen und lassen sich das Essen auf dem Boden sitzend servieren. Das kommt meiner Studentenwohnung entgegen, die nicht mit genügend Stizmöbeln ausgestattet ist, um einen Ansturm Japaner zu beherberen. Nur gut, dass ich die Toilettenschuhe im Bad hatte, sonst wäre es echt schwierig geworden, die eine wollte schon ihre Schuhe anziehen, nur um bei mir aufs Klo zu gehen. Mh, irgendwie kein Vertrauen in meine Reinlichkeit, was? Und dann sind sie nicht davon abzubringen, das Geschirr zu spülen und die Wohnung aufzuräumen. Eine Einladung an Japaner ersetzt komplett eine Haushaltshilfe, und das ganz ohne Lohsteuerkarte. Morgen gehts nach München und aufs Oktoberfest, hoffe dort Japaner in Tracht und Dirndel fotografieren zu können.

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Dienstag, 20. September 2005

ohne Fernseher

eigentlich sollte dies ja meine erste Fernsehfreie Woche werde, frei von Wahlpropaganda, frei von politisch motivierten sinnentleerten Floskelschlachten, frei von sinnentleerter Vorabendunterhaltung, frei von Frühstücksfernsehen und ohne Werbung. Aber jetzt haben wir den politischen Sumpf am kochen und nichts wird so werden, wie erwartet und jeder findet jeden plötzlich nett, der Reformstau ist komplett, bald ziehen die Rechten ins Parlament ein, wir wählen jede Woche neu, willkommen Weimar. Da die politische Situation sich dann doch als überraschend spanned gestaltet, ist es mir unmöglich, mich von meinem geliebten Ferhsehr zu verabschieden. Und doch, alle diese Politfressen sage auch nichts und alles, als ob wir nicht gerade gewählt hätte, und sie damit von dem Schweigegelübte über alles unangenehme befreit hätten. Eigentlich könnten die doch jetzt so richtig vom Leder ziehen, "diese dummen Ossis und Saarländer haben uns mit den SED-Fressen die Ernte verhagelt und alles kaputt gemacht", oder "der Schröder hat Mundgeruch, deshalb gehen wir freien Liberalen mit ihm keine Koalition ein". Aber sie sagen sowas dann ja doch nicht, außer sie sind zugekokst und Kanzler. Wie sollen wir denn jetzt weiterleben, und die Arbeitslosen loswerden?

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Montag, 12. September 2005

Koizumi-san

Übrigens hat gerade der Japanische Ministerpräsident die Vorzeitigen Neuwahlen mit überweltigender Mehrheit gewonnen, um ein neues Mandat für seinen Reformkurs zu bekommen. Hm, sowas hab ich irgendwo schon mal gehört. Nur der Lafontaine mit Schlitzaugen fehlt bei diesem Szenario.

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Tokyo 懐かしい

Heute in der NYTimes:

"I wanted to plunge back into the city center for Saturday night, so I rode the train to Shibuya. I stepped out into the Shibuya night, filled with over-made-up teenagers, Japanese hip-hop posers and gaijin like me. One of the primal (and free) thrills of Tokyo is being swept up in the crowds of people that parade through the neon-drenched streets and feeling the rush as you ride the human wave across the alleys and boulevards."

mit $500 zwei Tage in Tokyo, es ist möglich.

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Donnerstag, 25. August 2005

Bayernpartei

Wahlwerbesendungen finde ich höchst amüsant und informativ. Sie helfen mir erheblich bei meiner politischen Entscheidungsfindung und sollten das gesamte Vorabendprogramm statt der Soaps einnehmen, finde ich. Gestern abend sah ich den Spot der Bayernpartei in der ARD. Die ARD ist ein überregional empfangbarer öffentlich rechtlicher Sender, die Bayernpartei hat eher ein sehr regional bezogenes Programm: "Die Bayernpartei tritt für ein von der Bundesrepublik Deutschland unabhängiges Land Bayern ein und fordert Mitbestimmungsrecht auf europäischer und internationaler Ebene." Aber sicherlich ist es nicht ungeschickt, diese Botschaft weit über die Grenzen des Freistaates zu verbreiten, schließlich haben wir doch fast alle ein Interesse daran, die Bayern los zu werden. Somit ist das Wählerpotential der Bayernpartei gerade bei den frustrierten Wählern in den neuen Ländern noch völlig unausgeschöpft. Hier ist sie endlich, eine Partei, die ein Programm verfolgt, das wir alle unterstützen sollten. Also, wählt die Bayernpartei, gebt den klugen Bevölkerungsteilen edlich die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen.

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Dienstag, 23. August 2005

Flutwelle der Solidarität läuft über.

Schon wieder eine Flut zu Wahlkampfzeiten, wie konnte der Kanzler das nur so planen? Jetzt aber in Bayern, einem der beliebtesten Landstriche Deutschlands. Eben noch schimpft der Oberbayer auf die dummen, verbitterten Ossis, denen der Elbeschlamm das Hirn weggeschwemmt habe, schon treibt die ganze Arroganz die Gebirgsbäche hinab. Das letzte Mal folgte den Scheitelwellen der Flüsse die Spendenwelle der Solidarität mit der unser Gerd wieder ins Kanzleramt gespült wurde. Hm, ob die Ostdeutschen jetzt alle ihr AG II in sozialistischer Solidarität nach Bayern überweisen, so dass die klügsten Bevölkerungsteile Deutschlands von den dümmsten Kälbern durchgefüttert werden? Oder sollte Beckstein doch recht haben und die vom real existierenden Sozialismus entmenschlichten Ostdeutschen werden nicht einmal ihre eh überzogenen Hartz IV-Bezüge den Bayern vermachen und auch noch ihre polnischen Zigarettenschmuggelnebeneinkünfte höhst unsolidarisch horten und trotz, oder gerade deshalb, Linkspartei wählen? Schaun mör ma, vor der Flut ist nach der Wahl.

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Sonntag, 14. August 2005

Mikrozensus, immernoch

jetzt drohen sie mit der Drohung einer Zwangsgeldanordnung. Gesetzlich geschützte Privatsphäre, wo bist Du?

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Sonntag, 7. August 2005

Mikrozensus die Dritte

ok, die Geschichte wird langsam schal. aber als der Brief vom Statistischen Ladesamt Baden-Württemberg kam, musste ich schon etwas grinsen. Ich wurde beschuldigt, den sorgfältig durchgearbeiteten Fragebogen falsch ausgefüllt zu haben, und aufgefordert, die fehlenden Angaben zu ergänzen. Freundlicherweise schickten sie gleich nochmal einen fetten Fragebogen mit. Toll. Jetzt reichts, irgendwo ist dann wirklich Schluss.

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Montag, 25. Juli 2005

Mikrozensus die Zweite

nach ständigem Drohen und der Übersendung eines 4 Seitigen, kleingeschriebenen Gesetzestextes bekam ich es mit der Angst zu tun, und habe diesen 48 Seitigen, A 4 Fragebogen ausgefüllt. Fing erst noch harmlos an, ob ich in letzter Zeit umgezogen sei, ob Mitbewohner in letzter Zeit gestorben seinen, ob ich mal einen Töpferkurs gemacht hätte. Schieriger waren die Fragen zur Staatsangehörigkeit, da näherte man sich sehr vorsichtig dem Kern der Sache. 1. Frage: Sind Sie in Deutschland geboren? Haben sie einen ausländischen Pass? Sind sie eingebürgert? Haben sie Verwandte im Ausland? Nee, ich kann einen Ariernachweis bis vor 5 Generationen führen, lückenlos! Und dann fing alles nochmal von Vorne an: Lebt ihre Mutter in ihrem Haushalt? "ja" oder "nein, sie lebt nicht bei mir oder ist verstorben." Das waren die Auswahlmöglichkeiten. Dann noch einige Fragen zum Rauchverhalten und mein Gewicht und Größe fand auch großes Interesse beim statistischen Landesamt Baden-Würtemberg. Aus zivilem Ungehorsam herraus habe ich dann den Brief einfach ohne Marke eingeworfen, - ha!

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Samstag, 16. Juli 2005

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Mittwoch, 13. Juli 2005

Mikrozensus

Werded ihr auch vom Mikozensus gequält? Mir geht das schon zum zweiten Mal richtig auf den Sack, dass sich eine Behörde für meine finanzielle Situation, mein Rauchverhalten und Bildungsstand interessiert. Und ständig die Drohkullisse, "Sie sind geesetzlich verpflichtet, Auskunft zu erteilen..." jo, in welchem Rechtsstaat leben wir eigentlich? Sicher, die innere Sicherheit hängt von der Größe meiner Naßzelle aber oder wie? Sicher sind diese Angaben teil der etwas unbedarften Rasterfahndung, die mich als Mittelpunkt einer internationalen Verschwörerbande identifizieren wird. Mal schaun, ob sich das statistische Amt als wirklich hartnäckig erweisen wird.

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Freitag, 8. Juli 2005

neulich in den Bergen

passt doch auch farblich zum neuen Layout, ne?

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