Dienstag, 14. September 2004

u-bahn in tokyo nochmal

gestern abend, auf der Rueckfahrt, hing ein offensichtlich besofferner Buerofuzzi am Nachbarhaltering. Er schlief im Haengen, wobei er sich dabei unkordiniert in alle Richtungen wendend, sozusagen im Stehen raekelte. Irendwie stoert dass, wenn man einen Manga lesen will und jemand rempelt einem staendig in die Seite. Die lustigen Durchsagen der Bahnbediensteten verstehe ich langsam auch besser, trotz der extremen Hoeflichkeitssprache. Seit heute glaube ich zu verstehen, dass darum gebeten wird, keine gestorbenen Dinge in die Bahn zu nehmen. Danke fuer den Hinweis, sonst haette ich doch fast nen ausgestopften Wauzi oder meine Schmettelingssamlung mitgeschleppt.

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Sonntag, 12. September 2004

yasukuni jinja

war neulich im Yasukuni-jinja.

Dies ist kein gewoehnlicher Shrine, sondern der Ort, der alle Soldaten, die in Japans Kriegen gefallen sind ehrt, auch den Seelen der nach dem zweiten Weltkrieg als Kriegsverbrecher verurteilten Generaele wird hier gehuldigt. Wenn der Premierminister einen jaehrlichen Besuch abstattet, erzuernt das China, Korea und alle asiatischen Staaten, die unter Japans Schreckensherrschaft gelitten haben, aufs Aeusserste. Was hat es mit diesem politisch explosiven Ort wirklich auf sich? Der Shrine ist von riesigen metallernen Toren geschmueckt, und ueberall prangern riesige Chrysanthemen-siegel, das Symbol des Japanischen Kaisers. Erstaunlich ist dann allerdings das zum Shrine gehoerige Museum, das sich der Kriegsgeschichte Japans widmet und haarstraeubenste Erklaerungen zu Ursachen und Verlauf der japanischen Eroberung Ostasiens bietet. So sei die Besaetzung Chinas, Koreas und Ostasiens eigentlich als Befreiung dieser Laender von westlichen Kolonisatoren zu verstehen, Japan habe sich waehrden der Krieges voellig vorbildlich im Hinblick auf die Zivilbevoelkerung verhalten, und Pearl Harbor sei von Amerika erzwungen worden, um Roosevelt einen Vorwand fuer den Einfritt in den Krieg zu bieten. Am Ende der Ausstellung kontrastiert eine Landkarte der jetzt souveraenen asiatischen Staaten die zu Beginn gezeigte Karte der westlichen Kolonien, scheinbar die direkte Folge, der japanischen Befreiungsaktion. Filme und Darstellungen triumphaler Siege werden schon mal mit Fanfaren und glorifizierenden Toenen hinterlegt. Das Museum ist frisch renoviert, an Geld scheint es den Apologeten nicht zu fehlen, starke Unterstuetzung liefert die kaisertreue, extremkonservative rechte Ecke. Den Abschluss bildet die Waffenhalle, in der auch die Kriegsinstrumente zu bewundern sind, mit denen Japan beruehmt wurde:

Mit solchen Flugzeugen flogen die Kamikazepiloten (神風 - goettlicher Wind) in die amerikanischen Schiffe, aber noch etwas schauerlicher die Geschichte dieser fliegenden Bomben:

"Krischblueten" nannte man die von Traegerflugzeugen in die Luft bevoerderten Fluggeraete. Der fuer diesen Zweck ausgebildete Pilot steuerte seinen eingenen, mit genuegend Sprengkraft ausgestatteten Sarg in das feindliche Ziel. Kirschblueten wohl deshalb, weil die oft sehr jungen Piloten im der Bluete ihres kurzen Lebens starben.

Auch bemannte Suizidtorpedos wurden eingesetzt, unter dem Periskop sass der freiwillige Pilot.

Kein Wunder also, dass japanische Fussballer in China ausgebuht werden, wenn Regierungsmitglieder jaehrlich an einem Ort der Verleugnung jeden Unrechts huldigen.

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Freitag, 10. September 2004

Rush hour in Tokyo

Die Bilder von weiss behandschuten U-Bahn Schaffnern, die Buerojapaner in die Bahn quetschen, kennt wohl jeder. Jetzt stellt Euch vor, dass ich da mittendrin stecke, jeden Tag midestens eine Stunde, wenn ich nicht auch auf dem Rueckweg die rush hour erwische. Neulich, in der Bahn hab ich mal durchgezaehlt, dass zwischen mir und den Sitzreihen rechts, sowohl als links je zwei weitere Leute standen. Fuenfreihig im Gang der Bahn, da bin ich froh, dass ich meinen langen Hals aus der Menge recken kann, um wenigstens zu atmen. Die anderen schlafen derweil. Ist ja auch kein Problm, umfallen kann keiner, wenn man so eng steht, dass neulich eine herunterfallende Zeitung nicht den Boden erreichte. Das heisst nicht, dass sich die pressspahnartig zusamengefundene Menschenmenge nicht bewegen wuerde, wie immer in Japan, natuerlich gemeinsam. Denn jeder haengt natuerlich an diesen Halteringen, die den Rhythmus des Bremsens und Beschleunigens in eine Schwingbewegung der Menge uebertragen. Macht es anstengend, wenn man noch nicht assimiliert genug ist, um in solch einer Situation schlafen zu koennen, wie scheinbar alle Japaner. Die Tortur dauert gut eine Stunde, Vollkoerperkontackt mit wildfremden, und keiner sagt ein Wort, wenn geschoben, geraempelt und zwischengequetscht wird. Da ist wirklich aktivstes Ignorieren der Mitfahrenden angesagt, in der Hoffnung, dass die winzige Office Lady, degen den sich gerade der eigende Arsch draengt, nicht die Geschaeftspartnerin vonm lunch appointment ist.

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Donnerstag, 9. September 2004

machen sich Japaner ueber uns lustig?

"Hallo Gaijin-san" (Hallo Fremdling) steht auf diesem Verkleidungszubehoer, dass sicher fuer enormen Spass sorgt, sollte ein Japaner bei einer Coctail Party mit angekleber uebergrosser Nase und weit aufgerissenen Augen auflaufen. Soll das heissen, jetzt fangen die Japaner an, sich ueber uns hier schlapp zulachen? Ich find's empoerend.

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Mittwoch, 8. September 2004

jeder Riss

Jeder Riss in der Hauswand laesst mich in letzter Zeit gruebeln, wird diese Haus das grosse Erdbeben standhalten? Neulich hatten wir zwei heftige Beben innerhalb von zwei Stunden, und als das zweite kam, hatte ich echt Schiss. Normalerweise fuehle ich die Dinger nie, und wenn es lange genug und heftig schuettelt, dass ich den Geistesblitz habe, dies koennte ein Beben sein, dann ist es schon wirklich heftig. Beim zweiten also war ich sicher, wir werden alle sterben. In Tokyo gibt es ca alle 60 Jahre ein richtig heftiges Erdbeben, das ist sicher. Das letzte Beben war 1923, zersoerte weite Teile Tokyos und 140.000 Menschen starben. Das naechste Beben ist seit zwanzig Jahren ueberfaellig, kann also jeden Moment kommen. Seit 1923 hat sich die Bevoelkerung Tokyos etwas vermehrt, und die Gebaeude sind hoeher geworden, die U-Bahnschaechte tiefer. Das das Beben kommt, und dann die halbe Stadt in Chaos stuertzen wird, dass weis hier jeder, und keinen stoerts. In Japan wird jeder offene Gullideckel mit Absperrungen im Radius von 5m und 15 uniformierten Absperrspezialisten gesichert, Japan befindet sich generell in einen Sicherheitszwang, ueberall sind Hinweisschilder, die verbieten in der U-bahn zu rennen, einen erinnern, sich festzuhalten und neulich sah ich ein Schild, das davor warnte, gefaehrliche Substanzen in die Bahn zu nehmen, es sei einfach zu gefaehrlich. Vor einem Beben kann man sich aber leider nicht schuetzen, auch Warnungen sind unwahrscheinlich, dass einzige, was schicher ist, ist dass es kommt. Hoffentlich bin ich dann nur nicht in der U-Bahn.

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Sonntag, 5. September 2004

freies Wochenende

endlich kam das Wochenende. Die Aerzte im Krankenhaus waren ganz ueberrascht, als ich ihnen mitteilte, dass ich sowohl Samstags wie Sonntags nicht dasein wuerde. Die hatten sogar die Nerven zu fragen, was ich denn tun wuerde, "やすみです。" hab ich gesagt, am Wochenende nehme ich frei. Dann meinte einer, ploetzlich auf English (einfache Saetze koennen sie sprechen): "Japanese wolk vely hald!", ich hab nur genickt und rueber zu den 4 Aerzten geschaut, die nichts anderes zu tun hatten, als sich eine 3 stuendige Untersuchung anzuschauen. Unglaublich, die stehen den halben Tag rum, machen nichts vernuenftiges und gehen aber trotzdem nicht vor 9 nach Hause, und glauben sie arbeiten hart. Merkwuerdig. Langsam lerne ich auch ein paar esentielle medizinische Begriffe. Am Anfag dachte ich immer, es gaebe irgendein dringendes Problem mit der Krankenhauskantine, staendig wurde ueber die しょくどう debatiert, bis ich herrausfand, dass so auch die Speiseroehre heisst (食道), was deutlich mehr Sinn macht, gerade im Kontext der Gastroenterologie. Auch das allen Patiente mitgeteilt wurde, sie haetten Krebs, verdutzte mich zu Beginn, bis sich herrausstellte, dass kensa (検査) einfach Untersuchung bedeutet, und kein schlecht ausgesprochenes Englisch ist. Sonst schaue ich mir also fast den ganzen Tag Darm- oder Magenspiegelungen an, und der Chef erzaehlte mir, dass die fiberoptische Videotechnik in Japan entwickelt worden sei. Bin also gerade im richtigen Fach hier, sieht den Japanern auch aehnlich, mit winzigen Kameras in jedes Loch vorzudringen.

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Freitag, 3. September 2004

finally

My Voice of Nupace is online!

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Eltern

"In "Ausgezogen" liest man """Meine Fresse""" - ich war sprachlos. Muss denn diese Wortwahl sein - kann das bitteschön noch geändert werden, für die, die es noch nicht gelesen haben???? Auch kommt immer wieder für "trinken" das unschöne Wort "saufen" vor. Was hast Du nur für eine Kinderstube gehabt, denn von Deinem Umgang in Japan kann das ja nicht kommen (Du magst nun sagen was Du willst, aber ich muss das loswerden)."

so empoeren sich meine Erzeuger ueber meine Wortwahl hier, Originalzitat, wirklich, kein Witz.

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Dienstag, 31. August 2004

Hackordung

Im Krankenhaus ist die Hirarchieordung ja ganz klar und streng. Weil ich als neukoemmling und dazu auch noch Student am Ende der Nahrungskette (oder ist es der Anfang, auf jeden Fall ganz unten) stehe, muss ich mit allen immer total hoeflich reden, ANSTRENGEND. Ja und dann passierte heute wieder das Unausweichliche, wurde gezwungen vor der ganzen Abteilung einen Selbstvorstellung hinzulegen und danach ein Glas Bier zu exen. Japanische Kultur eben, dachte, dass wuerde aufhoeren, als ich das Studentenwohnheim verliess, aber auch und gerade Chefaerzte haben Spass an hirarchiedefinierenden Ritualen. Da kann man am selben Tag noch so viele Leberzirrhosen gesehen haben, abends wird man zum Saufen gezwungen. Gluecklicherweise hab ich dieses Hormon.

PS: Naturelich nicht Hormon, sondern Enzym!!!. So hab ich auch lange keinen Witz mehr versemmelt.

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Montag, 30. August 2004

Schwestern mit Haeubchen

Ja, mein erster Tag im japanischen Krankenhaus, ich bin total erschoepft und platt. Nicht nur, weil ich da um sieben raus kam, sondern weil die alle auf Japanisch auf mich eingeredet haben, und selbst bei CTs und Kurven nicht halt gemacht haben. Bin jetzt erst in der Gastroenterologie, ein Bereich der sich mit Magen, Darm und Lebergeschichten befasst. Der mich am Bein habende Arzt hat mich sehr erstaunt angeschaut, als ich auch nach vierter Wiederholung die "Menetrier"-Erkrankung nicht kannte, nachgeschlagen stellte sich herraus, dass man sie in westlichen Lehrbuechern als ausgeprochen seltene Erkrankung ansieht, scheinbar Japaner aber staenig betroffen sind. Es handelt sich um eine Verdickung der Magenschleimhaut, moeglicherweise ausgeloest durch zuviel Glibberkram. Die restlichen Patienten haben Leberzirrhose, entweder duch Hepatitis B, C oder Alkohol ausgeloest (besoffen, betroffen; schlechter Wortwitz am Rande). Sonst gibt es zu berichten, dass die Schwestern alle weisse Haeubchen tragen und die Aerztinnen enge, arschbetonene Kittelchen, da kommt man sich manchmal vor, wie in nem billigen Porno, ist aber dann noch ein normales Krankenhaus in Japan.

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Sonntag, 29. August 2004

金魚 Fisch im Flugzeug

War gestern auf einem traditionellen Fest (祭り) und endlich auch diese Goldfischbecken gefunden.

Das Spiel geht so: man kaufe ein mit Papier bespanntes Ringschaufeldingens, mit dem man dann einen Goldfisch aus dem Wasser lupfen kann. Der Witz ist, dass das Papier natuerlich zerreisst, wenn man es zu schnell durchs Wasser zieht, und dann ist auch der Goldfisch entwischt. Man muss also geschickt sein. Ich hab dann mit einem grenzfaellig regelgerechten Schwung einen Fisch ins Toepfchen befoerdert, und noch einen zweiten geschenkt bekommen.

Die Tiere leben jetzt in einem kleinen Aquarium und erhoehen die japanische Atmosphaere des traditionellen Zimmers. Wie soll ich aber die Tiere mit nach Deutschland bringen? Hab schon auf der Lufthansa homepage nachgeschaut, und scheinbar ist es kein Problem, Katzen und Hunde mitzuschleppen, aber erstaunlicherweise werden Goldfische nicht erwaehnt. Wenn jemand also Erfahrung in Sachen artgerechtem Fernreisen von Zierfischen hat, bitte ich um Vorschlaege. Hier noch ein paar Bilder von der Tanzparade, die sehr laut und amuesant war, im Regen stattfand, und den Taenzern offenbar unglaublich Spass gemacht hat. Japaner freuen sich halt fast immer.

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Samstag, 28. August 2004

Tokyo

bin jetzt in Tokyo, werde hier eine Famulatur im Krankenhaus machen. Das macht mir Angst, weil ich nach 11 Monaten Wurmforschung mich eher undeutlich an die menschliche Physiologie und Anatomie erinnere. Durch diesen Studentenaustauch bin ich bei der sehr netten Familie eines japanischen Medizinstudenten untergebracht, der gerade aus einem Monat Famulatur in Deutschland zurueckgekehrt ist. Der arme Kerl hat dort Sauerkraut gegessen. Tja, die Familie ist nicht gerade verarmt, und darum darf ich in dem traditionellen japanischen Zimmer schlafen, mit Tatami-matten und allem Schnickschnack. Wobei ein traditionelles japanisches Zimmer eigentlich keinen Schnickschnack enthaelt, hauptsaechlich Tatami-matten und das wars dann. Sehr meditativ asketisch eben. Also den bookmark noch nicht loeschen, werde noch ein Weilchen in Japan sein.

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ausgezogen

was sich in einem Jahr alles fuer Muell ansammeln kann, war mir erstaunlicherweise nicht bewusst. Hatte geplant, mein Zimmer in 3 Tagen aufraeumen zu koennen und dann gemuetlich und stressfrei ausziehen zu koennen. Sellte sich aber als unmoeglich herraus, ein stressfreier Auszug ist wohl so aehnlich wie das Erreichen der Asymptote, 無理. Alles waere ja halb so schlimm, muesste man nicht bei jedem zu entsorgenden Gegenstand die Entscheigung faellen, in welche der 14 Muellsortierungskategorien jetzt zutraefe. Aus der Oekohauptstadt Freiburg bin ich ja soweit indoktriniert, dass mein Umweltgewissen Schmerzensschreie ausstoesst, wenn ich etwas falsch Sortiertes finde. Man stelle sich doch nur mal vor, ein kompostierbares, aus Bambus gefertigtes Essstaebchen landet im Restmuell, und vergroessert auf der falschen Deponie den Muellberg! AHHHg. Da sollte man ja nicht zu lange drueber nachdenken. Aber wie bitte soll ich fachgerecht die uebriggebliebenen Schmerzmittel und toetlichen Antibiotika entsorgen, die mir meine Eltern nach einem Versorgungsengpass im Fruehjahr mitbrachten? Der Karton und Beipackzettel sind Papiermuell, die metallische Folie ist Metallmuell und die Plastikhuellen sind recyclebar. Aber die Pillen selbst? Kann man die kompostieren, verbrennen oder muss man die im Sondergefahrenmuell unterbringen? Erzeuge ich nicht japanische Resistenzepidemien, wenn die Antibiotika ins Grundwasser gelangen? Ohh, und dann muss diese Entscheidung in Windeseile gefaellt werden, weil in 3 min das Zimmer kontrolliert wird und noch nicht geputzt ist, ahh. Meine Fresse, war dass dann eine Erleichterung, als ich mit lobenden Worten (頑張りました、ね) die Zimmrabnahme bestand. Hatte sicherheitshalber ein kleines Geschenk fuer die freundliche Wohnheimverwalterin ueberaus sichtbar auf dem Schreibtisch plaziert, um den Erfolg sicherzustellen. So lagert jetzt eine Kiste und ein kleiner Koffer mit ca 20 kg Gewicht im Labor, und den Koffer, den ich mit nach Tokyo schleppte wiegt auch 23kg. Lufthansa erlaubt nur 20 kg pro Person Gepaeck, da muss ich wohl noch einen Japaner ueberzeugen, als Scherpa und Gepaeckkurier mitzufliegen, oder so einiges auf den Seeweg bringen. Panik.

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Mittwoch, 25. August 2004

for healty

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Montag, 23. August 2004

Himeji-jo

Hatte die grossartige Idee, diesen Sonntag im Zug zu verbringen. 3,5 Stunden hin, 3,5 Studen zurueck, aber ich wollte doch unbedingt dieses Schloss sehen, Himeji-jo, eines der groessten und besterhaltensten Schloesser Japans.

Das Ding stammt aus dem 17. Jhd, ist aus Holz und wurde im Krieg nicht zerstoert, um als Hintergrund fuer einen James Bond Film zu dienen.

Neben riesigen Verteidigunsanlagen und Gespenstergeschichten, gibt es auch einen Ort, der besonders praktisch zum Harakiri genutzt werden konnte.

Harakiri geht so: Man kniee sich in untertaeniger Position mit leicht gesenktem Haupt, waehrend man sich dann mit einem kurzen Schwert in der Magengegend herumfurwerkt (Hara - Magen, kiru schneiden). Genau in diesem Moment haut einem ein freundlich assistierender Samurai mit einem riesigen Schwert den Kopp ab. Sicher ist sicher, gilt insbesondere fuer die japanische Herrangehensweise auch in Beziehung auf Selbstmord. Eine lethale Verletzung koennte ja moeglicherweise nicht genuegen. Wer schonmal versucht hat Blutflecken aus dem Schluepfer zu waschen, kann sich vorstellen, was das fuer ne Sauerrei ueberall gibt, wenn man nicht nur den gut durchbluteten Magen (A. mesenterica superior et inferior) aufschlitzt, sondern auch noch kopflos aus dem Hals blutet. Auf dem Foto sieht man hinter dem rechten Holzzaun eine Art Buehne, auf der der Hausherr sitzt und sich die ganze Sache anschaut und hinter dem linken Holzzaun einen Brunnen, der sich beim Reinigen von Schwert und abgefallenen Koepfen als unheimlich praktisch erweist. Ach ja, Selbsmord durch Harakiri ist uebrigens immer dann angebracht, wenn einem etwas tierisch peinliches passsiert, z. B. einen Krieg verlieren, oeffentlich ruelpsen, oder wenn einem der Fisch vom Staebchen rutscht.

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war bei ner Bierdose dabei

Der Feminismus kriecht in Japan noch auf Knien.

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Mittwoch, 18. August 2004

ungewohnte Waehrung

meine Deutsch-studentin, mit der ich mich jede Woche ueber allerlei Probleme unterhalte, bezahlte mich diese Woche in Euro. Ich braeuchte die ja bald sowieso, und die seinen von ihrem letzten Kurzausflug nach Meunchen uebrig geblieben. Sie war fuer eine Woche ruebergeflogen um ein Buch zu kaufen.

Die im Bild erscheinende Britin ist zu Besuch (leider nicht bei mir) und fragte doch tatsaechlich, ob wir vor dem Euro Franc benutzt haetten? Hab den Rest des Abends dann gelacht.

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Sonntag, 15. August 2004

juhuu, eingelegte Eingeweide

Dass ich von diesen Spielzeugauspuckenden Automaten abhaengig bin, habe ich ja schonmal berichet. Neulich entdeckte ich einen, der einglegte Organe und Aehnliches fuer nur 100 Yen preiszugeben versprach!!!

Juhu, dann hab ich angefangen die Muenzen reinzuschmeissen, aber zuerest kam ein eingegter Frosch raus, dann die dritten Zaehne, aber ich wollte doch unbedingt ein Organpraeparat! Erst beim dritten Einwurft konnte ich den Darm ergattern. Uebrigens kann man die Dinger auch aufschrauben und die roetliche Einlegeloesung ist dann lecker wegzuschlabberder Wackelpuding.

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Mittwoch, 11. August 2004

lila Baer im Telefon

meine Konversationspartnerin, die mir jede Woche zwei Stunden lang hilft meine Muttersprache nicht zu verlernen, und mich danach mit einem Trinkgeld beglueckt, brachte neulich ihr neues Telefon mit:

Da springt ein lilafarbener Baer ueber den Bildschirm, den man fuettern, streicheln und aergern kann. Ja ist das nicht grossartig? Der huepft die ganze Zeit darum und macht nichts Sinnvolles, verlangt aber Aufmerksamkeit.

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Dienstag, 10. August 2004

hundescheisse

Hab neulich ein Buch gefunden, dass dem Deutsch lernenden Japaner nuetzliche und haeufig gebrauchte Redewendungen beizubringen versucht.

Jo, dann stellt Euch doch jetzt mal die kleine, schuechternel, japanische Goethestipendiatin vor, die in der Freiburger Innenstadt urploetzlich: "Pass auf, da ist Hundescheisse!" ruft.

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Donnerstag, 5. August 2004

Kanji auf dem T-shirt, 珍しい

bin dem ersten Japaner begegnet, der ein T-shirt mit Kanji trug. Ich war erstaunt und verwirrt von der Misachtung aller japanischer Moderegeln, die eigentlich nur lateinische Zeichen und garmmatikalisch verqueerte englische Saetze als Aufdruck erlauben.

Normalerweise sind die einzigen Leute, die es hier wagen, grosse fette Kanji auf der Brust zu tragen, Auslaender in der U-Bahn, die nicht zu bemerken scheinen, dass alle um sie herrum die Zeichen lesen koennen, ausser sie selbst. "Und, was steht da?" fragte ich neugierig und erhielt eine detailierte Erklaerung jedes einzelnen Zeichens, die Bedeutung der Kombination aller Kanji enzog sich aber selbst dem T-shirttraeger. "Ja und warum haben Sie es dann gekauft?" (hier die hoefliche Anrede benutzt, der Typ ist aelter, als ich) "Weil es lustig ist, muss von irgenwelchen Auslaendern gemacht sein, Ich fand es so verrueck komisch." Jo, sicher, werde ich morgen mit meiner Muetze hier auftauchen, auf der "it is bilking, there is no money" steht, oder dem "Round of humid" T-shirt, einfach um den Spass etwas auszubalancieren.

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Mittwoch, 4. August 2004

Hiroshima (広島)

Hatte mich letzten Freitag spontan dazu entschlossen, einen Kurzausflug nach Hirohsima zu wagen, eine Stadt, beruechtigt dafuer, bei allen Besuchern chronische Depressionen auszuloesen, die auch nur sekundenlang ueber die Auswirkungen ionisierend strahlender Sprengkoerper nachdenken, sondern auch beruehmt dafuer in der Naehe einer der schoensten Touristenattraktionen Japans zu liegen, Miyajima, mit einem schwimmenden roten Tor in der Mitte des Oceans, welches herdenweise gefuerhte Touristen anlockt, die die ich am meisten hasse. Bei diesen Aussichten warf ich jedes Pflichtbewusstsein fuer meine ausstehenden Experimente im Labor ueber Bord und folgte Liz und Stepen auf ihre Reise, eine Tour sicherich abendteuerreichen Charakters. Haetten wir auch nur eine Viertelsekunde vorher ueber unser Unterfangen nachgedacht, haetten wir vieleicht die Wetterwarnungen bemerkt, die einen Taifun fuer genau dieses Wochenende fuer unser genaues Zielgebiet vorraussagten. Mit einem unzureichend wasserdichten Rucksack voller Sommerklamotten, ignorierten wir die offensichtlichste Bedrohung fuer jede froehliche Reise, SCHUETTENDEN REGEN, um das Uebel beim Namen zu nennen, und nahmen den ersten Shinkansen (Hochgeschwindigkeitszug) Richtung Hiroshima,um zeitgleich mit dem Taifun dort anzukommen. Dier ersten Regentropfen fielen kurz nachdem wir den Bahnhof verlassen hatten und um um den Leser nicht zu sehr auf die Folter zu spannen, verrate ich hier, dass der stroehmende Regen nicht aufhoerte, bis wir sicher, aber triefend wieder in Nagoya zwei Tage spaeter ankamen.

Hiroshima ist die erste Stadt, die durch eine Atombombe zerstoert wurde und man wird staendig an diesen Sommermorgen am 6. August in Form von unzaehligen Mahnmalen erinnert, die fuer die vielen Opfer der Atombombe errichtet wurden. Eine Wolke ueberweltigenden Leidens haengt ueber diesem Ort und wirft einen schmerzhaften Schatten, der alle Gedanken dominiert. Die Explosion um 8 Uhr 15 morgens brannte die Schatten von Menschen in Stein, verwandelte eine hauptsaechlich aus Holz gebaute Stadt in ein brennendes Inferno und hinterliess bei den Ueberlebenden nicht nur die Narben der Verbrennungne und Leid durch den verzoegerten Eintritt der durch die Strahlung verursachten Erkrankungen, sondern auch die Erinnerungen an den Horror des nuclearen Krieges

Die Zeit, in der die Welt einen neue Gefahr fuerchten lernte.

Nachdem wir das Atombombenmuseum verlassen hatten wanderten wir ziellos durch die Gegend, um ploetzlich festzustellen, dass wir dringend etwas hirnlosen Spass brauchten und besuchten eine Videospielhoelle, eine der japanischten Erfindungen ueberhaupt. Neben den ueblichen Videospielen mit spritzendem Blut oder Verfolgungsjagten in unsteuerbaren Autos gibt es in japanischen Spielhallen auch Spiele, die einen in die Rolle seines Traumberufes schluepfen lassen.

Wir sehen hier Liz beim Fischeschneiden, Japaner als vermeindliche DJs, Steph un mich beim Paparazi-Spiel und das beruehmte, hirnlose „Taiko Trommel Spiel“. Spiele fuer die eingefleischten Computernarren sind „Tipp die Monster weg“ oder das historische „Super Mario“

Nachdem wir die Nacht in einem Internetcafe verbracht hatten, eine deutlich guenstigere Unterkunft mit besseren Verbindungen, als jede Herberge, machten wir uns auf nach Miyajima, eine kleine Insel mit einem gigantischen, roten, schwimmenden Tor und praehistorischen Schreinen, ein Ort, der zu den 3 schoensten in Japan gehoeren soll.

Wir fanden uns etwas verwirrt durch das offenbare fehlen von Hinweisschildern zur Fahre, wobei doch ueblicherweise der Fremde in Japan immer mit der Subtitlitaet eines Vorschlaghammers in die richtige Richtung geleitet wird. (Wer findet die Ironie?)

Das schwimmende Tor ist in jeden Tourifuehrer auf der ersten Seite und stellte sich als gigantische Luege herraus. Hier und heute praesentiere ich der Welt die Wahrheit, das „schwimmende Tor“ schwimmt nicht am geringsten, sondern ist fest im Strand einbetoniert, was ein Reinfall.

Der Regen unterschtreicht nur die Schoenheit der Szenerie und gibt einem das gemuetliche Gefuehl feuchter, nein vollkommen eingeweichter Fuesse. (hier wieder Ironie!)

Auf der Suche nach dem richtigen Weg, fing ploetzlich dieses Reh an, unsere Karte zu essen. Das nenne ich nicht gerade touristenfreundliches Verhalten. Dieser Vorfall hielt Liz aber nicht davon ab, fuer den Rest des Tages auf jedes dieser schrecklichen Biester loszurennen, und es im japanischen Stil „kawaiii“ schreiend zu umarmen.

Hier ein Bergschrein, wirklich eindrucksvoll, wie ich finde. (nein, hier keine Ironie, sorry)

Am naechsten Tag spielte das Wtter uebel mit uns mit. Zuerst sah es so aus, als wuerde es aufhoeren, also beschlossen wir nochmal die Faehre auf die Insel zu nehmen, um den dritt schoensten Fleck Japans bei besserem Wetter zu betrachten, doch kurz nachdem das Boot abgelegt hatte ...

Jetzt kennt ihr aber das Geheimnis, es schwimmt wirklich ueberhaupt nicht, wirklich!

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Mittwoch, 28. Juli 2004

Feuerwerk (花火)

ne, das ist kein Bademantel, sondern ein Yukata, ein bademantelartiges traditionelles Sommergewand der Japaner. Heute traegt der Japaner haupsaehlich T-shirts mit lustigen lateinischen Buchstaben, und lange Hosen, insbesondere im Sommer. Doch dieses Gewand wurde mir von meinem Labor als Geschenk ueberreicht. Bin wahnsinnig stolz einen echten Yukata zu besitzen, der von echten Japanern geschenkt wurde. Der Japaner traegt den Yukata am liebsten wenn er eines der zahlreichen Sommersfestivals besucht, die in fast jedem Dorf stattfinden, und deren groessere in einem Feuerwerk enden. Die echten Japaner, die mir den Yukata schenkten, bestanden dann auch gleich darauf, mich in diese Tradition einzubeziehen.

Vorher aber legten wir die Yukatas im Labor an, und schon trat das erste Problem auf: das Binden des Guertels, auch Obi genannt, stellte sich als Schwierigkeit herraus. Der traditionalle Knoten muss natuerlich nach jahrhundertealten Vorschriften geknotet werden, die dem Japaner im Internetzeitalter nicht gerade fluessig von der Hand gehen. Dank des Internetzeitalters konnten wir aber verschiedenste Anleitungen herrunterladen, ausdrucken und uns so in komplette Verwirrung stuerzen.

Als der Knoten endlich gebunden war, machten wir uns auf den Weg, und kamen mit leichter Verspaetung, aber noch rechtzeitig am Ort des Geschehens an. Das japanische Wort fuer Feuerwerk setzt sich aus den Zeichen fuer Blume und Feuer zusammen und ein so ausschweifend farbenfrohes und ueber zwei Stunden anhaltendes Schauspiel hatte ich noch nicht erlebt.

Wenn sich in diesem Land jede mittelgrosse Kleinstadt ein mehrstuendiges Feuerwerk von solcher Pracht leisten kann, dann zweifel ich an der Ernsthaftigkeit der anhaltenden Wirtschaftskriese. Egal, uebrigens sind diese Yukatas wirklich praktisch, sie haben zwar keine Taschen, aber den Kleinkram den man so mitschleppt (Geld etc..) laesst man einfach in ueberdimensionierten Aermel rutschen. (siehe erstes Foto) und was verstauen Japaner da dann am liebsten? Natuerlich das geliebte Telefon/Fotoaparat/Viedeokamera/Internet-kommunikationsgeraet mit einem Wort: das Handy

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Samstag, 24. Juli 2004

karaoke 過恥ずかしい

wie kam ich auf die absurde Idee, nach einem froehlichen Sauffest mit den Laborleuten mich zum Karaoke schleifen zu lassen. Aus folgenen Gruenden hatte ich mir eigentlich fest vorgenommen, diesen Teilaspekt der japanischen Kultur voellig zu ignorieren: Ich kann nicht singen, ich kenne keine kontemporaere Musik, die singbar waere, mein Verstaendnis fuer Spass umfasst nicht oeffentliche Demuetigungsrituale. Der Japaner hingegen ist verrueckt danach, sich vor andern zum Affen zu machen, je peinlicher, desto besser. Bestes Beispiel die staendigen Selbstvorstellungsrunden, und den Drang nach extraterrestrischem Alkoholkonsum. Der Japaner blamiert sich am liebsten vor Freunden oder in engen sozialen Gruppen, so singt man Karaoke in kleinen Zimmern, die sich fuer wenig Geld mieten lassen und mit den noetigen Utensilien ausgestatten sind: Fernseher und telefonbuchartiges Liederverzeichnis. Die Wahnwitzige Idee, mit Japanern meine Karaoke-phobie zu ueberwinden, wurde durch einen gewissen Grundalkoholspiegel beguenstigt, und ich rechtfertigte meinen Entschluss entgegen allen guten Vorsaetzen mit den tiefen ethnologischen Erkenntnissen ueber die Japanische Gesellschaft, sie sich mir mir, so hoffte ich, erschliessen wuerden.

Hier singt Sakaguchi-san einen Schlager des Genre JPop mit einer Quietscheentchenstimme, was die Zuhoererschaft zu ekstaischem Mitgeklatsche und Froehlichkeitsbekundungen hinreissen liess. Meine ethnologisch versierte Schlussfolgerung: Der Japaner hat Spass beim Karaoke. Die naechste ethnologische Erkenntnis trat dann ein, als sich eine soziale Drohkulisse aufgebaute, die zum Ziel hatte, mich zum singen zu bewegen. Wollte zuerst durch heftiges Blaettern im Verzeichnis fuer internationale Musik so wahnsinnig beschaeftigt wirken, dass ich mich um das Singen so lange wie moeglich druecken konnte. Leider konnte diese Strategie nicht ewig erfolgreich bleiben, und so wurde ich gezwungen zu singen. Ethnologische Erkenntnis Nummer zwei: dem japanischen Gruppenzwang ist nicht zu entkommen, schlimmer noch als der Reichsparteitag. Falls ich jemals wieder "Imagine" von John Lennon hoeren sollte, werde ich an dieses traumatische Ereignis erinnert, zitternd zu Boden fallen und mich in einem Flashbackartigen Zustand vor Schmerzen winden.

Hier noch die zur Auswahl stehenden Lieder des deutschen Sprachraumes:

CLASSIC An die Musik Die Forelle ERLKOENIG kann ich nicht mehr lesen WIEGENLIED (Schubert) Wiegenlied (Brahms)

FALCO Rock me Amadeus

GENGHIS KAHN DSCHINGIS KAHN

NENA 99 Luftballons

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Mittwoch, 21. Juli 2004

Strohhuetten und Schwarzwald

Jetzt ist mir alles klar, der Japaner ist ein wundersames Wesen aber leicht durchschaubar. Besonders seine Reisegewohnheiten. Denn der Japaner faerht gerne dorthin, wo es genauso aussieht, wei zu Hause.

Riedhaeusle am Nordseeufer Tittisee im Schwarzwald

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Nupace Paty

Ja, ich war leicht angeheitert. Aber nicht so angeheitert, wie diese zwei, die ich auf den Damen WC vorfand. Hab natuerlich gekreischt und schnell ein Foto gemacht.

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Samstag, 17. Juli 2004

Takeshi Kitano

ein Held der Massenbespassung, ein Veteran im Kampf um den Witz, ein Dinosaurier unter den Groessen der Volksbelustigung. Das ist Takeshi Kitano.

Nicht nur mit unvergesslichen Sendungen, wie Takeshi's castle (たけし城) dessen Unterhaltungswert in einem immer wiederkehrenden Motiv bestand: In Schlamm fallende, kleine Japaner, zum schlapplachen. Die Sendung lief hier vor 10 Jahren, aber die Wiederholungsstaffeln auf DSF haben uns doch ein Stueck japanische Kultur naeher gebracht. Der hier hauptsaechlich als Komiker auftretende und in seinem Osaka Dialekt Witzchen erzaehlende Takeshi hatten dann einen schweren Autounfall, dessen Spuren weiterhin auf seinem Gesicht erkennbar sind. Neben den Bloedeleien im Vorabendprogramm profilierte er sich Schauspieler in kulturell wertvollen Filmen wie Hana-bi oder Battle Royal. In seiner neuesten Sendung, die zur Zeit laeuft, werden die furchterregensten Krankheiten in Fallbeispielen vorgestellt und eine Gruppe Prominenter anschliessend auf Risikofaktoren, wie niedrige Schildruesenhormone oder Tabakkonsum, untersucht und oeffentlich blossgestellt. Toll, ich werd mir das in Zukunft haeufiger anschauen, vielleicht werd ich dann mal Arzt. Interessanterweise haellt der Japaner, die juengere Generation zumindent, seine Witze nicht fuer lustig. Durch die lange Karriere und das vortgeschrittene Alter hat er sich den gebuehrenden Respekt dieser Hirarchischen Gesellschaft verdient und ist jetzt nicht mehr aus dem Sendeprogramm streichbar.

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Freitag, 16. Juli 2004

werde ich wirklich abreisen muessen?

Scheinbar meinen die es hier ernst mit der Drohnung, das Stipendium nur ein Jahr zu vergeben und mir dann ein Rueckflugticket in die Hand zu druecken. Die sich haeufenden Abfahrtvorbereitungs-versanstaltungen lassen die Rueckkehr unerhoert bedrohlich wirken, insbesondere die vermehrten Warnungen vor dem "reverse culture shock", die mich schon jetzt bei dem Gedanken an unfreundliche Bahnbedienstete, laute Nachbarn und die fuerchterliche Kriminalitaet erschauern lassen. Wie soll ich jemals wieder in ein Leben finden, in dem man mich nicht einem lauten Willkommensgruss und "Herzlichem Dank" hinterherbruellt, selbst wenn man nur alle Comics gelesen hat und ohne was zu kaufen den Laden verlaesst. Oh und alles ist so gefaehrlich und so wenig durchorganisiert, ahhhhh, habe jetzt schon Alptraeume. Der einzige Hoffnungsschimmer liegt darin, dass ich erst Ende September wirklich ins Flugzeug steigen muss, bis dahin noch in Tokyo rumtrudeln kann. Also kein Grund, den Bookmark zu loeschen, 2 lange, intensive Monate werde ich mich noch ueber die Japaner schlapplachen koennen.

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Mittwoch, 14. Juli 2004

purer Neid

Das hat mich dann tatsaechlich wirklich unerhoert neidisch gemacht: ein Telefon, das Fernsehen empfaengt. Waahhnsinnnn, und so guenstig, wollte es eigentlich gleich behalten, trotz deutlichster Andeutungen war da aber nichts zu machen. Manchmal verfaengt sich der Japaner leider nicht in den Hoeflickkeitszwaengen, die sich normalerweise durch ausreichendes Lob des gewuenschten Artikels ausgeloesen lassen, und dann in einer unweigerlichen Schenkung enden.

War aber gestern zum Sushi-selbermachen eingeladen, und das war erstaunlich entspannt. Hatten wir beim heimischen Sushizubereiten in Deutschland immer einen halben Asialaden und 3 Sushi-Kochbuecher zur Hand, deren Beschreibungen sklavisch gefolgt wurden, alles um der Prozedur die japanische Authentizitaet zu verleihen, lief die Sache hier recht simpel. Man nehme ein Noriblatt, klatsche etwas Reis drauf, belege es mit dem leckeren Frischfisch vom Supermarkt, und verzehre das ganze genuesslich, voellig ohne sich um die originalgetreure Drehrichtung des Roellchen den Kopf zu zerbrechen.

Hier noch ein Schnappschuss von den begeisterten Japanern, die als sie meine Aehnlichkeit zu Macaulay Culkin (Kevin allein zu haus) entdeckten, gleichzeitig zu viert ihre Digicams rausholten, um den Moment festzuhalten.

Ja, ich sehe offenbar immernoch nicht aelter als 10 aus, hier das Plakat von damals zum Gesichtsvergleich:

Um mein Ego etwas aufzupaeppeln, zitiere ich hier aus Lucas Weblogeintrag ueber die letzte Bierpongrunde:

"His name sounds a lot like a Japanese drinking chant, and it's no coincidence: the man can take his beer."

(leicht editoriell bearbeitetes Zitat)

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Montag, 12. Juli 2004

99 Yen

Bisher hielt ich den 100-Yen-Laden, in dem man vom Haustierbedarf ueber Plastik Geschirr bis hin zu Geschenken fuer ungeliebte Verpflichtungen guenstig erwerben kann. Billiger geht nicht, bis ich den der Ort der maximalsen Konsumbedarfserfuellung entdeckte, der 99 ¥-Shopu. Der 99 Yen-Laden hat nicht nur neben dem ueblichen, hoffnungslos ueberteuerten Kram aus dem 100 Yen-Laden zusaetzlich ein Sortiment an fast frischen Fruechten, ein Ladenlied (shop the きゅう .... きゅう きゅう ...) und diverse Angeboten an Unterwaesche. Was den 99-Yen-Laden aber unschlagbar macht, ist die 24 stuendige oeffnungszeit, der Schnaepchenjagt sind jetzt keine zeitlichen Grenzen mehr gesetzt.

Meine Lieblingsprodukt ist der echte Mini Baumkuchen mit dem verlockenden Werbetext:

Mini Baum Kuchen These Baum are made of some selected stuffs with an excellent technic.Presents for you delicious tast.Enjoy your happy time with this Baum

Der Text ist selbstverstaendlich auch orthoraphisch authentisch wiedergegeben.

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